
Panzertruppenschule feiert den Tag des Fahnenjunkers
„Ein guter Anführer tut nicht einfach das Richtige. Er oder sie inspiriert andere dazu, das Richtige zu tun.“ Dieses Zitat von Theodore Roosevelt auf den Urkunden ist Anregung und Auftrag gleichermaßen für die zukünftigen Führungsaufgaben der jungen Offizieranwärter, die am vergangenen Mittwoch im Rahmen eines feierlichen Appells ihre Offizierbriefe erhielten.
Mit Abschluss des Fahnenjunkerlehrgangs des 94. Offizieranwärterjahrgangs haben 180 Offizieranwärter der Heeresaufklärungstruppe, der Panzer- und Panzergrenadiertruppe an der Panzertruppenschule in Munster sowie zeitgleich 60 Offizieranwärter der Artillerietruppe an der Artillerieschule in Idar-Oberstein ihre Offizierbriefe überreicht bekommen.
Im Beisein ihrer in großer Zahl erschienenen Angehörigen sowie Gästen aus Politik und Gesellschaft, Bataillonskommandeuren und Vertretern der Brigaden wurde die Bereitschaft zum Dienen, die erbrachten Leistungen und die Freude auf die zukünftigen Aufgaben gefeiert.
Am Vormittag konnten die die Lehrgangsabsolventen stolz ihren Angehörigen im Rahmen einer statischen Waffenschau in Munster und Idar-Oberstein ihre Hauptwaffensysteme und Ausrüstung zeigen. Eine Feldküche bediente das leibliches Wohl, ein Feldgottesdienst sorgte für das seelische Wohl.
In Munster begrüßte der Kommandeur der Panzertruppenschule, Brigadegeneral Björn F. Schulz, die erfolgreichen Offizieranwärter und ihre Gäste. Er dankte dem Führungsnachwuchs dafür, dass sie sich „in diese Pflicht gestellt haben, dass Sie den Mut zum freiwilligen Dienst hatten und nunmehr treu und tapfer im Dienst stehen, sich in der Truppe den Anforderungen als Führer, Ausbilder und Erzieher stellen werden. Mit dem erfolgreich bestandenen Lehrgang haben Sie Ihre Befähigung nachgewiesen, stellen Sie sich mutig den Herausforderungen in Ihren ersten Schritten als militärischer Führer, so wie Sie sich tapfer im Gefecht dem Feind stellen werden. (…) In diesem Gesamtbild agieren Sie als Führer, als Anführer. Sie müssen in der Phase der Ausbildung vor einem möglichen Krieg und erst recht in einem Krieg anführen und das Beste in Ihren Soldaten wecken.“
Gastredner war Generalleutnant a.D. Jürgen-Joachim von Sandrart, welcher vor wenigen Tagen in den Ruhestand versetzt worden war und zuletzt Kommandeur des Multinationalen Korps Nord-Ost in Stettin war. Damit war er verantwortlich für eine Brennpunktregion der NATO an der Ostgrenze der NATO. Er war über alle Führungsebenen Kommandeur und ist damit hervorragend geeignet den jungen Offizieranwärtern den Ernst der Lage und die Bedeutung ihres Dienstes aufzeigen. In seiner Rede würdigte von Sandrart die Leistungen der angetretenen Soldatinnen und Soldaten. Dabei unterstrich er die Einzig- und Andersartigkeit des Soldatenberufes und wies auf das notwendige werteorientierte Führungsverständnis hin. „Entscheidend für ihren Erfolg ist, die eigenen Schwächen sowie auch die eigenen Stärken zu erkennen, die Disziplin und Härte gegenüber sich selbst zu entwickeln und dagegen anzugehen.“ betonte der General und forderte die angetretenen Soldatinnen und Soldaten auf, Führungsverantwortung bereitwillig zu übernehmen, Vorbild zu sein, jederzeit für Freiheit, Demokratie und Recht einzustehen.
Bevor jeder einzelne Absolvent den Offizierbrief und den Coin des jeweiligen Freundeskreises der Truppengattungen überreicht bekam, erhielten die jeweils Lehrgangsbesten der Ausbildungsklassen vom Kommandeur der Panzertruppenschule und den Generalen der Truppengattungen sowie Vertretern der Freundeskreise ihren Offizierbrief und einen Bestpreis.
Musikalisch begleitet in Munster durch das Luftwaffenmusikkorps Münster, in Idar-Oberstein durch das Heeresmusikkorps Koblenz , welches den beiden Veranstaltungen mit den dargebotenen Musikstücken einen besonders würdevollen Charakter verlieh, feierte das zukünftige Führungspersonal stolz und gemeinsam mit ihren Angehörigen einen ganz besonderen, unvergesslichen Tag.
OLt Stephan Korts
Munster/Idar-Oberstein, 16.04.2024